Energieeffizienz wird gross geschrieben - Peik
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Wo energiesparende Kühlsysteme entwickelt werden, findet der PEIK-Energieberater Silvio Giacomini heraus, wie überflüssiger Energieverbrauch im Betrieb reduziert werden kann. 

Niedriger Energieverbrauch ist das Markenzeichen der von der Hydac AG, Mezzovico/TI, entwickelten Kühlsysteme. Nur logisch, dass auch der Betrieb diesem Anspruch gerecht werden muss. Da seit 2001 nichts mehr in die Energieeffizienz investiert wurde, ist eine PEIK-Beratung genau das Richtige, um die riesigen Sparpotenziale aufzuzeigen.

17.08.2023 | Energieef­fizienz in einem Betrieb, der energies­parende Kühlsys­teme entwickelt. 

Mez­zovi­co, auf halbem Weg zwis­chen Bellinzona und Lugano, scheint fast nur aus unschein­baren Indus­triebaut­en zu beste­hen. Zwei davon gehören zur Hydac SA, ein­er auf Kühlsys­teme spezial­isierten Tochterge­sellschaft des Mut­terkonz­erns mit Sitz im deutschen Sulzbach. Wer sich den schlicht­en Gebäu­den nähert, ahnt nicht, dass hier, fünf Kilo­me­ter Luftlin­ie von der ital­ienis­chen Gren­ze ent­fer­nt, High­tech-Geräte entwick­elt, getestet und gebaut wer­den. Sie tra­gen dazu bei, dass unsere Dat­en auf Ama­zon sich­er gespe­ichert wer­den, gefroren­er Fisch beim Trans­port nicht auf­taut oder Loko­mo­tiv­en auf offen­em Gleis nicht steck­en bleiben.

Kühlung für Stabilität

Die 85 Mitar­bei­t­erin­nen und Mitar­beit­er der Hydac SA befassen sich haupt­säch­lich mit der Forschung und Entwick­lung, dem Engi­neer­ing und der Mon­tage von Kühlsys­te­men für Anwen­dun­gen in ver­schiede­nen Branchen. Die Serien­pro­duk­tion von Küh­lern und Wärmetausch­ern find­et 70 Kilo­me­ter weit­er südlich, in Nordi­tal­ien, in einem Werk mit 250 Angestell­ten statt. «Aber es ist wichtig, einen Teil der Pro­duk­tion hier in der Schweiz zu behal­ten, damit wir mit prak­tis­chen Tests sofort über­prüfen kön­nen, ob sich die Inno­va­tion in das Sys­tem inte­gri­eren lässt», betont Davide Pater­li­ni, Betrieb­sleit­er am Stan­dort Mez­zovi­co. Ein gutes Dutzend Spezial­is­ten bauen deshalb in den acht Meter hohen Hallen zusam­men, was ihre Kol­legin­nen und Kol­le­gen im Bürobere­ich aus­gear­beit­et haben: Kühlsys­teme, die zum Beispiel dafür sor­gen, dass die Motoren von Rechen­zen­tren, etwa von Online-Händlern, nicht über­hitzen, son­dern gle­ich­mäs­sig laufen und so die Serv­er am Laufen hal­ten. Auch in Gaskraftwerken oder bei Wind­kraftan­la­gen wer­den Hydac-Pro­duk­te einge­set­zt, um die Küh­lung der Sys­teme sicherzustellen.

Die Geräte «Made in Mez­zovi­co» sind zum Teil auch für den mobilen Ein­satz konzip­iert: zum Beispiel für den Unter­bau von Loko­mo­tiv­en, wo sie wichtige Teile kühlen, oder auf Kühlcon­tain­ern, wo sie die für die Käl­teerzeu­gung zuständi­gen Kom­pres­soren sta­bil­isieren. «Neben der Zuver­läs­sigkeit ist die Effizienz ein wichtiges Kri­teri­um, um sich von der Konkur­renz abzuheben», erk­lärt Pater­li­ni. Denn je klein­er eine Käl­tean­lage ist, desto ein­fach­er lässt sie sich zum Beispiel in ein­er Loko­mo­tive ein­bauen, und desto mehr trägt sie zur Senkung des Energie­ver­brauchs bei.

PEIK-Energieberatung schafft Transparenz

Messen, opti­mieren, verbessern: Das Streben nach Effizienz liegt Pater­li­ni und seinem Team im Blut. Da ist es nur logisch, die Suche nach über­flüs­sigem Energie­ver­brauch auch auf das eigene Umfeld auszudehnen: auf das 1971 erbaute und 2001 gekaufte Büro­ge­bäude und die dazugemietete zweite Halle. «Wir wis­sen viel über Küh­lung, aber für eine so umfassende Betrieb­s­analyse war ein Profi gefragt», sagt Pater­li­ni. In der Nach­barge­meinde Tav­erne wurde die Tech-Ins­ta SA gefun­den, ein Unternehmen, das im Bere­ich Anla­gen­bau tätig ist und mit sein­er Engi­neer­ing-Sparte auch Beratungsleis­tun­gen anbietet.

2019 begann der zuständi­ge PEIK-Energieber­ater Sil­vio Gia­co­mi­ni mit ein­er Energiebi­lanz und lis­tete nach ein­er ersten Analyse eine ganze Rei­he von Opti­mierungs­mass­nah­men bei Hydac auf. «Seit 2001 wurde nichts mehr in die Energieef­fizienz investiert, das Poten­zial ist also riesig», fasst Gia­co­mi­ni seine Berech­nun­gen zusammen.

LED spart Strom und verbessert die Ergonomie

Die Umstel­lung auf LED-Beleuch­tung ist bere­its vol­l­zo­gen. Was in den Büros, wo bish­er Leucht­stof­fröhren Stan­dard waren, prob­lem­los möglich war, erforderte in den Mon­tage­hallen eine genaue Pla­nung, um die nötige Hel­ligkeit an den Arbeit­splätzen zu gewährleis­ten. Hier entsch­ied sich Hydac für ein aus­gek­lügeltes Steuerungssys­tem, das die Leis­tung entsprechend der Tages­licht­in­ten­sität reduziert. Tat­säch­lich wech­seln sich bei unserem Besuch Wolken mit strahlen­dem Son­nen­schein ab: Die Sen­soren reagieren schrit­tweise und sor­gen für eine kon­stante und angenehme Hel­ligkeit. Darüber hin­aus sind in den Gän­gen des Bürobere­ichs jet­zt Bewe­gungsmelder üblich. «Die Umstel­lung auf LED spart in diesem Bere­ich zwei Drit­tel des bish­eri­gen Stromver­brauchs von 58 000 Kilo­wattstun­den pro Jahr», rech­net Gia­co­mi­ni vor. Ausser­dem müssen die LED-Leucht­en sel­tener aus­ge­tauscht wer­den – ein Vor­gang, der in hohen Hallen immer risikobe­haftet ist.

Kombination von Dachsanierung und Fotovoltaikanlagen

Was die Raumheizung anbe­langt, so wurde das Per­son­al sen­si­bil­isiert, die grossen Hal­len­türen im Win­ter nach der Benutzung schneller zu schliessen. Auch der frühere Ölbren­ner soll mit­tel­fristig durch eine Wärmepumpe erset­zt wer­den. Doch um den Wärmebe­darf generell zu senken, muss zunächst das Dach saniert wer­den, wo in der kalten Jahreszeit eine Menge Energie entwe­icht. Und während der Arbeit­en auf dem 4000 Quadrat­meter grossen Dach will Hydac auch eine Foto­voltaikan­lage instal­lieren. Die geplante Instal­la­tion von 500 kWp respek­tive 3300 Quadrat­metern soll rund 70 Prozent des Stromver­brauchs des Unternehmens erzeu­gen. «Läuft es beson­ders gut, denken wir darüber nach, den über­schüs­si­gen Strom zu verkaufen», sagt Pater­li­ni mit Blick in die Zukunft.

Bedarf an Druckluft gesenkt

Die Energieber­atung von PEIK hat­te auch Einspar­poten­ziale bei der Druck­luftver­sorgung aufgezeigt. «Wir haben den tat­säch­lichen Bedarf neu berech­net und die längst abgeschriebene Anlage durch eine kleinere erset­zt, die mit einem Vier­tel weniger Strom auskommt, wobei der alte Kom­pres­sor vor­erst als Reserve erhal­ten bleibt», erk­lärt Sil­vio Gia­co­mi­ni. Auf jeden Fall stellt das Unternehmen allmäh­lich auf Werkzeuge um, die mit wieder­au­flad­baren Bat­te­rien betrieben wer­den. Akkugeräte sparen nicht nur Energie, sie sind auch ergonomischer.

Geplantes Projekt mit Contracting

Während sich die bish­er durchge­führten Mass­nah­men bere­its nach weni­gen Jahren amor­tisieren, ist die Dachsanierung eine Investi­tion, die sich erst nach mehreren Jahren amor­tisiert. Die Hydac SA prüft deshalb die Möglichkeit, einen Con­tract­ing-Ver­trag abzuschliessen: Tech-Man­age­ment, ein Unternehmen der Tech-Ins­ta-Gruppe, übern­immt die Finanzierung und garantiert eine jährliche Min­desteinsparung von Energie. Der Ver­trag umfasst die Dachsanierung, die Instal­la­tion der Foto­voltaikan­lage und die Durch­führung weit­er­er Opti­mierungs­mass­nah­men sowie die Erbringung von Energie­di­en­stleis­tun­gen. Die Gebäude und Anla­gen bleiben im Eigen­tum von Hydac.

Die Experten von Tech-Ins­ta sind weit­er­hin in die Beratung und das Ver­trags­man­age­ment einge­bun­den. Nach der Energieber­atung von PEIK und dem Vorschlag von CPE würde die Dachsanierung mit der Instal­la­tion der Foto­voltaikan­lage und weit­eren Opti­mierun­gen den Energie­ver­brauch für die Ver­sorgung mit Strom, Wärme und Warmwass­er um rund 40 Prozent gegenüber 2019 senken.

Davide Pater­li­ni ist vom bish­eri­gen Vorge­hen überzeugt: «Nach ein­er Energieber­atung von PEIK weiss man genau, wo wie viel Strom oder Heizöl ver­braucht wird, und kann Mass­nah­men ein­leit­en.» Für ihn ist klar, dass er die Energies­trate­gie weit­er vorantreiben will: «Steigende Energiepreise machen es attrak­tiv, jet­zt in Effizienz zu investieren und in Rich­tung Dekar­bon­isierung zu gehen.»

Dieser Artikel wurde von Pieter Pold­er­vaart für www.nicht-verschwenden.ch geschrieben und erschien am 11. August 2023 in der Schweiz­erischen Gewer­bezeitung.

Bild: zVg/Martin Bichsel/EnergieSchweiz

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